Nancy Pelosi betrunken?

Foto: Official White House Photo by D. Myles Cullen

Fake News sind so einfach. Derzeit kursiert in den Sozialen Netzwerken ein Video, das die Sprecherin des amerikanischen Repräsentantenhaus angeblich betrunken zeigt. Nur, das Video ist manipuliert worden. 

Das Video zeigt einen Auftritt Pelosis, sie wirkt dabei merkwürdig fahrig, ihre Stimme leicht verzerrt.

Für ahnungslose User sieht es so aus, als sei die Sprecherin betrunken. Dieser Eindruck wurde mit einfachsten Mitteln erzielt. die Tonhöhe wurde manipuliert und das Video insgesamt mit reduzierter Geschwindigkeit abgespielt. Das reicht für viele hämische Kommentare. 

Manipulierte Videos als politisches Mittel 

Hochrangige Republikaner, darunter Trump-Berater Rudy Giuliani, teilten den Link auf Twitter. Allein die Version der Facebook-Seite "Politics WatchDog" wurde knapp drei Millionen Mal angeschaut und 50.000 Mal geteilt. Ein Großteil der 30.000 Kommentare enthält Beleidigungen und persönliche Angriffe auf Pelosi.

Dabei sind manipulierte Videos im amerikanischen Wahlkampf nichts Neues. Angriffe auf den politischen Gegner auch unterhalb der Gürtellinie sind verbreitet. So werden Videos zusammengeschnitten und verbreitet, die verfälschte Ausschnitte zeigen. 

Wie damit umgehen? 

Interessant ist der Umgang mit dem Video auf den verschiedenen Plattformen. Während YouTube das Video löscht, verweist Facebook lediglich darauf, dass das Video von unabhängigen Faktencheckern als manipuliert eingeschätzt werde. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen aber, dass solche Kommentare wenig nutzen. Hier müssen die Plattformen noch einen Umgang finden, denn das Problem wird zunehmen. 

Neue Techniken verschärfen das Problem

Mittels der Adobe Programme "After Effects" und "FakeApp" können Videos so gestaltet werden, dass Prominente scheinbar Dinge Tun und Sagen, die sie niemals getan hätten. Beispiele zeigen Obama, wie er über Trump schimpft oder Prominente, die in Pornofilmen auftreten. Diese Mittel werden früher oder später auch in Wahlkämpfen genutzt werden. 

Was tun? 

Wenn Sie auf die Verfechter treffen: Ruhig bleiben und auf die Manipulationsmöglichkeiten hinweisen. Am besten mit der Triple-A Methode:

Videos zu manipulieren ist heutzutage so einfach geworden. Als Laie kann man die Echtheit kaum erkennen. Die Frage stellt sich immer, wer das Video verbreitet. Solange die Quelle nicht bekannt ist, glaube ich nicht, dass es echt ist.

Quellen