Gefakte Anti-Nazi Kampagne des BVB

Vermeintliches BVB-Plakat in Dortmund (am 11. Mai). Spiegel-Artikel

Die Fußballsaison ist zu Ende, eine Aktion geht aber weiter. Unbekannte hatten gefälschte Plakate mit Sprüchen gegen Nazis aufgehängt. Nur wussten die Beteiligten nichts davon. Fake oder Kunst? Darüber entscheiden die Gerichte.

In einer Plakatier-Aktion hatten Unbekannte an mehreren Orten in Dortmund Poster mit Sprüchen gegen Nazis aufgehängt – angebliche Äußerungen der Spieler von Borussia Dortmund. Darauf Sprüche wie: "Lieber Schalkesieg als Nazikiez" oder "Lieber Ersatzbank als Rechtsaußen". Abgebildet wurden neben den Logos des BVBs auch die Logos der Aussteiger-Organisation Exit und des Bundesfamilienministeriums. Alle Institutionen dementieren eine Beteiligung. Auch die Firma Wall als Betreiber der Plakat Vitrinen weiß von nichts.

Realer Fake wandert ins Netz

Verschiedene Medien hielten die Aktion für echt. "Tolle Aktion! Der BVB zeigt mit einer Plakat-Kampagne klare Kante gegen Rechts." Bevor klar war, dass es sich um eine Fake-Aktion handelte, wurden die Bilder tausendfach in den sozialen Netzwerken geteilt. Auch Wochen nach der Aktion geistern die Fake News im Netz umher. Viele User wissen immer noch nicht, dass es sich um eine gefälschte Aktion handelt.

Ein Fall für die Gerichte?

Wer hinter der Aktion steckt, ist bislang nicht klar. Die Polizei Dortmund leitete Ermittlung ein. Neben der illegalen Verwendung der Namensrechte steht aber eine ganz andere Frage im Raum. Darf man für eine an sich gute Sache solche Mittel verwenden? Diese Frage wird im Netz ganz offen diskutiert. Nicht immer mit der nötigen Entspannheit, aber immerhin. Auch der BVB legt Wert auf die Feststellung, dass er sich nicht inhaltlich von den Plakaten distanziert habe, sondern in erster Linie von der Art und Weise, wie sie in die Öffentlichkeit gelangt seien.

Quellen