Eltern verängstigt wegen Momo-Challenge

Die Videos werden auf YouTube gepostet oder als „Kettenbriefe“ über WhatsApp verschickt. Foto: StockSnap / pixabay

Die brandgefährliche Momo-Challenge ist wieder da und nimmt jetzt offenbar gezielt Kleinkinder ins Visier. Was ist dran an diesem Fake? 

Seit geraumer Zeit tauchen im Internet immer wieder mal Berichte über die angebliche "Momo Challenge" auf. Eine gruselige Figur mit riesigen Augen taucht plötzlich in beliebten Videos auf und droht mit dem Tod. In anderen Videos werden die Nutzer zu gefährlichen Aufgaben bis hin zum Selbstmord angestiftet. Die Videos werden auf YouTube gepostet oder als „Kettenbriefe“ über WhatsApp verschickt. 

Auch die Bild sprang auf den Zug auf und schrieb "Eltern aufgepasst – Selbstmord-Aufrufe in YouTube-Videos für Kinder!" Nur, an dem Bericht ist kaum etwas dran. Die Videos tauchen zwar hin und wieder auf, und das seit Jahren, von einer größeren Welle kann aber keine Rede sein. 

Selbstverstärkende Nachrichten 

Im Gegenteil zeigt sich hier das Problem der selbstverstärkenden Nachrichten. Indem die Bild, Brigitte und andere Zeitschriften darüber berichten, werden einzelne Social-Media Anekdoten aufgebauscht und locken Trittbrettfahrer an, die zusätzliche Videos hochladen. Ein selbstverstärkendes System. Aus guten Gründen verzichten deshalb auch die Medien auf Berichte über Selbsttötungen: Nachrichten über Suizide führen zu Nachahmern.  

Angeblich versteckte Botschaften sind ein altes Phänomen. Im Zeitalter der Schallplatte wurden Geschichten geteilt, dass bestimmte Lieder, rückwärts gespielt, zum Pakt mit dem Teufel auffordern würden. Diesem Fake werden wir als nächstes nachgehen. 

Was tun? 

Wenn Sie diese Nachricht über Ihre Kanäle empfangen, nehmen Sie den Dampf raus. Am besten wieder mit der Triple A Methode:

Dieser Fake läuft schon seit Jahren über die sozialen Medien. Ich kann jeden verstehen, der sich hier Sorgen macht. Und Ja, es gibt vereinzelte Videos, die schlimme Dinge zeigen. Aber von einer Welle kann keine Rede sein. Redet mit euren Kindern darüber, aber Angst müssen wir hier nicht haben. Mehr dazu findet sich unter www.gegen-fake-news.de.

Mehr zum Hintergrund

Immer wieder tauchen diverse Challenges im Internet auf, am bekanntest ist sicherlich die Ice-Bucket-Challenge. Die meisten Challenges sind aber entweder bescheuert oder gefährlich. 

Bei dem Profilbild von Momo handelt es sich um Kunstwerk der japanischen Firma Link Factory, das unter anderem in der "Vanilla Gallery" in Tokio ausgestellt war.

Quellen