Acht Schritte um gefälschte Nachrichten zu erkennen

Die meisten Fake-News sind leicht zu enttarnen. Mit ein bisschen Nachdenken kommen Sie von alleine drauf. Wichtig ist vor allem, sich kurz die Zeit zu nehmen und selber zu überlegen, was hinter einer Nachricht stecken könnte. Wenn Sie unsicher sind, helfen die folgenden Punkte, eine Nachricht von einer Lüge zu unterscheiden:

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[spoiler title="1. Ist die Quelle seriös?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Stoßen Sie auf eine spektakuläre Nachricht, sollten Sie zunächst prüfen, auf welcher Quelle sie beruht. Viele Falschmeldungen geben entweder keine Quelle an oder erfinden einfach eine. Ist eine Quelle angegeben, reicht es meist, die Quelle kurz zu googeln. Verbirgt sich wirklich eine seriöse Zeitung dahinter? Ist die Nachricht zum Beispiel wirklich von der Berliner Polizei?
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[spoiler title="2. Was macht die Quelle sonst so? " open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Wenn die Nachricht auf eine konkrete Seite hinweist, ist es auch interessant zu prüfen, was die Seite bislang veröffentlicht hat. Gibt es die angeblich traditionsreiche Seite möglicherweise erst seit einem Jahr? Postet die Seite offenkundig blödsinnige Nachrichten? Auch hier hilft es, kurz das Internet zu nutzen, um die Seite zu überprüfen.
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[spoiler title="3. Falle ich gerade auf einen Fake-Klassiker rein?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Viele Falschmeldungen kursieren monate- oder jahrelang durchs Netz - und trotzdem gibt es immer wieder Nutzer, die darauf reinfallen. Viele aufregende Geschichten entlarven sich als Urban Legends, als Großstadtmythen, die teils noch aus dem vorherigen Jahrhundert stammen. Auch hier hilft simples googeln. Meist finden Sie mit der Überschrift und der Verbindung „Fake“ eine Antwort.
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[spoiler title="4. Handelt es sich um eine Satire-Meldung?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""] Auch Satire-Postings werden von vielen Internetnutzern für bare Münze genommen und gerne geteilt. Meistens nicht einmal bewusst. Die lustigen Meldungen werden von Nutzern weitergeleitet und irgendwann verschwindet der Hinweis auf Satire. Prüfen Sie dementsprechend Nachrichten auf ihren Satiregehalt.
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[spoiler title="5. Was steht wirklich im Artikel?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Viele Nachrichten leben von einer reißerischen Überschrift. Bevor Sie diese Nachricht weiterleiten, hilft es, kurz in den Artikel zu schauen. Prüfen Sie: Steht die vermeintlich Sensation überhaupt im Text? Viele Nachrichten haben einfach nur ein kommerzielles Interesse.
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[spoiler title="6. Ist die Information tatsächlich brisant?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Und auch wenn viele Blogs und Foren eine Nachricht diskutieren, hat man nicht unbedingt einen Beleg für "Lügenpresse"-Vorwürfe gefunden. Vorsicht ist auch dann geboten, wenn als Quelle nebulös ein Leak angegeben wird. Nur weil etwa eine E-Mail nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, heißt das nicht, dass sich darin automatisch eine spektakuläre Enthüllung verbirgt. Meist sind es nur schlichte Wahrheiten, die neu verpackt wurden.
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[spoiler title="7. Seien Sie kritisch bei Fotos" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""] Bilder emotionalisieren. Ein gutes Bild sagt mehr als 1000 Worte. Viele Menschen suchen bei sensationellen Ereignissen (Naturkatastrophen oder Gewalttaten) nach Bildern und wollen diese schnell mit anderen teilen. Dann ist aber auch die Gefahr besonders groß, auf alte oder gefälschte Bilder hereinzufallen. Für den Laien ist es leider sehr schwer, die Echtheit eines Bildes zu überprüfen.
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[spoiler title="8. Geben Sie Ihre Informationen weiter" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""] Wenn Sie eine Falschmeldung gefunden oder einen Fake entlarvt haben, kann es nie verkehrt sein, andere Nutzer an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Bleiben Sie aber auch dabei seriös und stellen Sie den Verbreiter nicht bloß. Jeder kann sich mal irren und nicht jeder, der eine Fake-News weiterleitet, tut dies mit einem Hintergedanken. In den meisten Fällen reicht eine Berichtigung mit einem erklärenden Link völlig aus.
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Oft hilft schon eine kurze Hintergrundrecherche um einen Fake zu entlarven. Foto von rawpixel / Unsplash
Oft hilft schon eine kurze Hintergrundrecherche um einen Fake zu entlarven. Foto von rawpixel / Unsplash

Zehn Gebote im Umgang mit Social Media

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[spoiler title="1. Sie sind verantwortlich" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Alles was sie liken oder weiterschicken liegt in Ihrer Verantwortung. Geben Sie dies auch Ihren Freunden und Kinder mit auf dem Weg.
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[spoiler title="2. Stehen Sie zu Ihren Fehlern" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Reden sie sich nicht raus, dass Sie „es“ nur weitergeleitet haben. Wenn Sie eine Lüge weitererzählen, können Sie sich auch nicht mit Unwissenheit rechtfertigen.
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[spoiler title="3. Bleiben Sie generell kritisch bei allem was sie hören." open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Fragen Sie sich zuerst: „Kann das so stimmen?“ „Wer kann ein Interesse daran haben, das zu behaupten?“
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[spoiler title="4. Lassen Sie sich Zeit mit der Weiterleitung" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Denken Sie kurz darüber nach, was Sie gerade tun. Die Welt wird nicht untergehen, wenn sie nicht sofort diese Nachricht an alle Ihre Freunde schicken. Lassen Sie sich auch nicht unter Stress setzten.
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[spoiler title="5. Prüfen Sie Nachrichten" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Bei vielen Fake-News hilft es, einmal die Überschrift bei Google einzugeben. Sie finden dann meist eine ziemlich einfache Erklärung.
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[spoiler title="6. Glauben Sie nicht an Bilder oder Videos" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Es ist heutzutage kinderleicht, diese zu fälschen. Vor allem, wenn professionelle Interessen dahinterstehen.
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[spoiler title="7. Denken Sie langfristig" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]
Will ich meine guten Freunde vergraulen, weil ich jeden Mist weiterschicke? Oder will ich meine wichtigsten Personen behalten? Wie möchte ich wahrgenommen werden?
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[spoiler title="8. Zählen Sie ihre wahren Freunde" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Ist es wirklich wichtig viele Likes von Unbekannten (meist social bots) zu sammeln? Hängt ihr Wohlbefinden davon ab, wie viele Follower sie haben, die Sie nicht kennen?
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[spoiler title="9. Halten Sie auch mal dagegen" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Sagen Sie ihren Freunden, wenn es Blödsinn ist, was sie weitergeleitet haben. Helfen Sie ihnen, ebenfalls ein besseres Social Media Leben zu führen.
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[spoiler title="10. Seien Sie nachsichtig mit sich selber" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Jeder fällt mal auf eine gute Nachricht rein. Entschuldigen Sie sich bei ihren Freunden und lernen Sie daraus. Jeder darf mal Fehler machen.
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Eine freundliche Diskussion trägt eher Früchte als ein Streitgespräch. Foto von Free-Photos / pixabay.com
Eine freundliche Diskussion trägt eher Früchte als ein Streitgespräch. Foto von Free-Photos / pixabay.com

Acht Schritte um einen Meinungsroboter/ Social Bot zu erkennen

Viele Fake-News werden durch automatische Accounts verbreitet. Es ist auch für versierte Nutzer sehr schwer herauszufinden, ob hinter einem Account ein Mensch oder eine Maschine steht. Es gibt aber Möglichkeiten, diese Bots zu erkennen.

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[spoiler title="1. Quelle prüfen" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Stolpern sie über radikale Positionen oder aufrührerische Nachrichten, sollten Sie sich zunächst die Quelle anschauen. Was hat der Account oder die Person zuvor verbreitet? Twittert er etwa immer ungefähr dasselbe?
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[spoiler title="2. Was verrät die Profilbeschreibung?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Was ist über die Person zu erfahren, die hinter der Meldung steht? Wenn möglich sollten sie sich das Profil eines Accounts genauer anschauen. Misstrauisch sollten Sie werden, wenn die dortigen Angaben Nonsens sind oder wenn dort nichts steht.
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[spoiler title="3. Wie oft ist der Account aktiv?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Selbst sehr aktive politische Accounts von Menschen veröffentlichen selten Dutzende Nachrichten pro Tag. Die Oxford University hat in einer Studie herausgefunden, dass Accounts, die mindestens 50 Tweets am Tag ausstoßen oder stets die gleiche Anzahl an Tweets, in den meisten Fällen Social Bots sind.
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[spoiler title="4. Wann ist ein Account aktiv?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Menschen formulieren und schicken eher eine Nachricht nach der anderen. Dazwischen muss Zeit bleiben für das Formulieren, Lesen anderer Nachrichten und eventuell auch noch ein Leben außerhalb der Social Media Blase. Verschickt ein Account viele verschiedene Nachrichten zur selben Zeit, steckt höchstwahrscheinlich eine Maschine dahinter.
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[spoiler title="5. Wie schnell reagiert der Account?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Social Bots können schneller als der Mensch auf Nachrichten reagieren. Verschickt ein Account regelmäßig schon eine Sekunde nach der Veröffentlichung einer Nachricht eine Antwort, handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um einen Bot.
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[spoiler title="6. Wie schreibt der Account?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Bots verraten sich meist auch auf ganz simple Art, durch ihren Sprachstil. Achten Sie daher darauf, wie der Account schreibt. Texte gut zu formulieren, ist (derzeit) für Maschinen immer noch schwierig.
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[spoiler title="7. Wie reagiert der Account auf Kontextfragen?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]Im Verdachtsfalle können Sie Accounts auch anschreiben und Fragen stellen. Social Bots haben in der Regel ein Standardprogramm und sind auf bestimmte Fragen getrimmt. Konfrontiert man den Bot mit einer nicht üblichen Frage, kann dieser nicht adäquat darauf antworten. Kontextwissen ist zum Beispiel schwierig für Social Bots. "Was ist über dir?" oder "Was ist unter dir?"
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[spoiler title="8. Passt das Thema zum Text?" open="no" style="default" icon="plus-square-1" anchor="" class=""]In den meisten Fällen liefern Social Bots „nur“ vorgefertigte Textpassagen zu bestimmten Schlüsselwörtern. Prüfen Sie, ob ein Text zum vorherigen passt, oder ob damit nur Parolen verbreitet werden sollen.

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